Am 9. Februar 2013 endeten die Dritten Schweizerischen Geschichtstage. Über 850 Geschichtswissenschaftler und -wissenschaftlerinnen beteiligten sich während drei Tagen an den Arbeiten und folgten den rund 90 Panels und Podiumsgesprächen mit mehr als 450 Beiträgen von Referierenden aus der Schweiz und dem Ausland. Wenn man die Dimensionen des Landes und die wenigen Festanstellungen in der universitären Forschung und Lehre bedenkt, kann man diesen Anlass, der alle drei Jahre stattfindet, gewiss als grosses Jamboree der Schweizer Historiker bezeichnen. Nach Bern und Basel war dieses Jahr Freiburg an der Reihe. Das allgemeine Thema wurde unter dem Binom «global–lokal» zusammengefasst, was ein Spannungsfeld schuf, das verschiedenen Ansätzen sowohl hinsichtlich des Inhalts wie auch der Epoche, des Raums, der geschichtswissenschaftlichen Felder und Konzepte Raum gab. Im Mittelpunkt der Untersuchungen standen die Herausforderungen, Schwierigkeiten und Potentiale einer möglichst globalen, mindestens aber transnationalen Geschichtsschreibung. In der Tat macht eine Auswertung des dichten Programms deutlich, wie gross die Bandbreite an Beiträgen war. Sie erstreckten sich von einer Untersuchung der Instrumentalisierung von historischen Jubiläen über die Rekonstruktion des regionalen und globalen Klimas im Mittelalter bis zur Geschichte der Emigration und der Finanzgeschichte, und berührten dabei auch die neusten technischen Entwicklungen im digitalen Bereich. Dazu wurde der Einfluss der internationalen Organisationen, der imperialen Ordnung, der Kolonial- oder Geschlechtergeschichte diskutiert, wurden die Prozesse, welche zur Internationalisierung der Schweizer Wirtschaft führten, analysiert. Zum Schluss debattierten die Teilnehmenden über Museen und den Geschichtsunterricht in den Schulen. Man kann also von einem grossen Erfolg für die Schweizerische Gesellschaft für Geschichte (SGG) sprechen.
Die Gesellschaft wurde 1811 gegründet und zählt zu den ältesten Geschichtsgesellschaften Europas. Nach den Reformen von 2001 gab sich die Gesellschaft ein dreifaches Profil: Erstens ist sie als Sektion der Schweizerischen Akademie der Geistes- und Sozialwissenschaften (SAGW) die wissenschaftliche Fachgesellschaft der Schweizer Historiker und Historikerinnen. Weiter bildet sie die Muttergesellschaft für ein Duzend spezialisierter Unterorganisationen, und schliesslich ist sie eine Publikumsgesellschaft für all jene, die sich für die Geschichte und die Schweizerische Zeitschrift für Geschichte, die seit dem Jahr 1921 publiziert wird, interessieren.
Auf ein Wiedersehen also an den nächsten «Schweizerischen Geschichtstagen», die dieses Jahr vom 9.-11. Juni in Lausanne stattfinden werden.
Oggi la storia12.2.2018