2025-10-09 Locarno
9. Oktober 2025, Palazzo Marcacci, Stiftung Reichspräsident-Friedrich-Ebert-Gedenkstätte
Von Versailles zu Locarno. Die neutrale Schweiz und die deutsche Frage 1912–1925
9. Oktober 2025, Palazzo Marcacci, Stiftung Reichspräsident-Friedrich-Ebert-Gedenkstätte
Von Versailles zu Locarno. Die neutrale Schweiz und die deutsche Frage 1912–1925
3th October 2025, Geneva, Centre for Digital Humanities and Multilateralism (CDHM)
Dodis Research Centre
25 Septembre 2025, Porrentruy, Dictionnaire du Jura
Du DIJU à l’immensité du monde. Metagrid ou le triomphe du fédéralisme digital
Universität Bern
FS 2026
HW-Übung
Sacha Zala
Die Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (KSZE) war ein Produkt der sogenannten Entspannungspolitik im Kalten Krieg, als sich nach einer Phase der Konfrontation in den späten 1960er und 1970er Jahren ein Fenster des Dialogs zwischen Ost und West eröffnete. Mit der Unterzeichnung der KSZE-Schlussakte in Helsinki legten die europäischen Staaten 1975 gemeinsam mit der UdSSR, den USA und Kanada in mühevoller diplomatischer Kleinarbeit gemeinsame Grundsätze in den Bereichen Sicherheit, wirtschaftliche Zusammenarbeit und Menschenrechte fest. Die KSZE war das erste multilaterale Forum politischer Natur, in welchem sich die Schweiz von Beginn an als Vollmitglied engagierte. Im Verbund mit den übrigen neutralen und blockfreien Staaten Europas spielte sie eine wichtige Rolle als Brückenbauerin zwischen den Machtblöcken und setzte bei der friedlichen Streitbeilegung, der Informationsfreiheit sowie im Menschenrechtsbereich auch eigene Akzente. Die KSZE blieb mit den Folgekonferenzen von Belgrad, Madrid und Wien als gesamteuropäisches Forum
bestehen und markierte mit dem Pariser Gipfeltreffen 1990 das Ende des Kalten Krieges.
Die Forschungsstelle Dodis veröffentlicht jeweils bei Ablauf der Schutzfrist eine Auswahl der zentralsten Akten zur Geschichte der internationalen Beziehungen der Schweiz und macht diese auf der Plattform dodis.ch frei zugänglich. Diese Selektion von Dokumenten setzt stabile Eckpfeiler zu den wichtigsten Ereignissen und Entwicklungen der schweizerischen Aussenpolitik und fungiert gleichzeitig als Wegweiser zur weiteren Erforschung der hunderten von Laufmetern an jetzt frei zugänglichen Archivakten. In diesem Rahmen hat Dodis auch die Rolle der Schweiz in der KSZE während dem Kalten Krieg und in den Folgejahren systematisch aufgearbeitet.
Universität Bern
HS 2025
Übung
Sacha Zala
Die Französische Revolution kam für den europäischen Kontinent einem tektonischen Beben gleich und sie brachte tiefgreifende gesellschaftliche und politische Veränderungen mit sich. Die fast drei Jahrhunderte lange aussenpolitische Anlehnung der Schweiz an Frankreich fand 1798 mit der Besetzung durch französische Truppen einen dramatischen Höhepunkt. Wie alle Staaten ausserhalb des europäischen Mächtekonzerts war die Schweiz im langen 19. Jahrhundert nicht Akteurin in den internationalen Beziehungen, sondern Objekt der Entscheidungen der Pentarchie. In diesem Licht erscheint die Neutralität, die der Schweiz 1815 vom Wiener Kongress garantiert wurde, als Instrument zur Sicherung der Unabhängigkeit des Landes. Entsprechend war das primäre Ziel des jungen Bundesstaates 1848 die Sicherung der Souveränität und Unabhängigkeit. Mit der Garantie der Neutralität hielten sich die Grossmächte gegenseitig in Schach. Die Schweiz scheute sich nicht, die Neutralität nötigenfalls militärisch durchzusetzen. Im Konflikt mit Preussen um die Frage der staatlichen Zugehörigkeit des Kantons Neuenburg zögerte der Bundesrat 1856–1857 nicht, zwei Divisionen zu mobilisieren, was in der Schweizer Bevölkerung wahre Begeisterungsstürme auslöste. Von dieser Entschlossenheit zeugen auch eine Reihe von Streitigkeiten und politischen Affären mit den grossen Nachbarstaaten, bei denen es darum ging, die Einheit des Territoriums und die Souveränität darüber zu sichern. Letztlich sollte dieses Säbelrasseln den Willen zur Selbstbehauptung demonstrieren.
Gleichzeitig verfolgte die Schweiz eine vorsichtige Aussenpolitik, um den Aussenhandel nicht zu gefährden. Im Zuge der Gründung des IKRK in Genf spielte sie eine wichtige Rolle bei der Kodifizierung des modernen humanitären Völkerrechts. Ab den 1870er Jahren übernahm die Schweiz auch erste Schutzmachtmandate und bot ihre Dienste als neutrale Vermittlerin in verschiedenen Konflikten an. Mit dem Aufkommen der Weltausstellungen und der Zunahme internationaler Kongresse zu gesellschaftlichen Fragen aller Art setzte eine Entwicklung ein, in deren Verlauf sich die Schweiz erfolgreich als aktiver Sitzstaat internationaler Organisationen etablieren konnte. Sie beteiligte sich auch an den Haager Friedenskonferenzen (1899 und 1907). Institutionell wurde die Aussenpolitik vom Bundesrat geführt, wobei das Eidgenössische Politische Departement (Aussendepartement) – abgesehen von einem kurzen Intermezzo während der Ära Numa Droz zwischen 1887 und 1892 – stets turnusgemäss in den Händen des Bundespräsidenten lag. Die Schweiz verfügte aber praktisch über keine professionelle diplomatische
Infrastruktur, sondern setzte auf ein Milizsystem mit einem weltweiten Netz von Honorarkonsuln. Dies ermöglichte eine breite und sehr kostengünstige internationale Präsenz, die vor allem die wirtschaftlichen Interessen stärkte.
22. Mai 2025, Grand Hotel Bern, Swiss Association of Trust Companies
Swiss neutrality – a historian’s perspective
13 aprile 2025, Echi di Storia
La Svizzera tra costruzione e crisi del multilateralismo: Quale margine di manovra per la neutralità elvetica?
7ème avril 2025, Lyceum Club International Bern
La politique étrangère Suisse et les femmes dans la diplomatie
19. März 2025, Universität Freiburg, Vorlesung Rechtsgeschichte
Gastvortrag über die Geschichte der Neutralität
15 avril 2025, Université de Neuchâtel
Les rapports diplomatiques entre la Suisse et la Corée