6. Februar 2010, SGG, Universität Basel, Panel
«Die Grenzen des Faschismus»
Grenzen scheinen derzeit ihre Bedeutung zu verlieren. Überregionale und internationale Beziehungen sowie transnationale Prozesse und globale Strukturen prägen zunehmend die Wahrnehmung der Menschen und der Wissenschaft. Interessanterweise gerät dadurch die “Grenze” gleichzeitig vermehrt in den Fokus der politischen Auseinandersetzung und der geschichtswissenschaftlichen Reflexion. Grenzen trennen, bieten aber auch Orientierung. Menschen werden von Grenzen ein- oder ausgeschlossen oder teilweise zu Grenzgängern. Sobald es um Markierungen und Identifizierungen von Personen und Personengruppen geht, erhalten Grenzen über eine politik- und wirtschaftgeschichtliche Dimension hinaus auch eine kulturgeschichtliche Relevanz.
Die Sektion will am Beispiel des italienischen Nationalstaates und des italienischen Faschismus sowie deren Bedeutung für die Schweiz die Fragen von Grenzen im Sinne von politischen Räumen, historischen Konstruktionen und kulturellen Identitäten diskutieren. Als Wahrnehmungskategorie und politische Realität werden Grenzziehung und Entgrenzung ebenso thematisiert wie physische und metaphysische Grenzüberschreitungen und Transgressionen. Über die “Grenzen” hinweg soll gleichzeitig die aktuelle Faschismusforschung in der Schweiz vernetzt werden.
Samstag, 6. Februar 2010, 15:00 bis 17:30 Uhr, Universität Basel, Raum 120
Organisation:
Dr. Sacha Zala
ReferentInnen:
Prof. Dr. Marina Cattaruzza: Die unstete Grenzziehung im Osten
Prof. Dr. Mauro Cerutti: Le fascisme italien et la frontière avec la Suisse
Prof. Dr. Aram Mattioli: Das Grenzen überschreitende Raumprogramm des Faschismus
Prof. Dr. Carlo Moos: Ausgrenzung
Prof. Dr. Gerald Steinacher: “…die von der Natur zwischen uns aufgerichtete Alpengrenze” – Mythos Brennergrenze
Tagungsorganisation: Schweizerische Gesellschaft für Geschichte und Historisches Seminar der Universität Basel