2022 Uni Bern: Die Schweiz und die Organisation der Welt. Vom Völkerbund bis zur UNO 1918–2002
Universität Bern • FS 2022
Die Schweiz und die Organisation der Welt. Vom Völkerbund bis zur UNO 1918–2002
Übung (2-stündig)
Im «Zeitalters des Internationalismus», seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, gehörte die Schweiz zu den aktivsten Promotoren des Multilateralismus. Nicht zuletzt deshalb gelang es dem Land 1919, den Sitz des Völkerbunds in Genf zu etablieren und somit ihre Rolle als Förderin des Multilateralismus weltweit zu festigen. Es erstaunt daher, dass der Schweiz nach dem Zweiten Weltkrieg die Integration in die neue Weltordnung unter den Vereinten Nationen (UNO) misslang. In den «One World»-Konzeptionen von 1945 gehörten die Neutralen zu den «Schurkenstaaten» und wurden von der Teilnahme an der UNO-Gründungskonferenz in San Francisco folgerichtig ausgeschlossen. Dem neutralen Schweden gelang aber bereits 1946 die Integration in die UNO, während der UNO-Beitritt der Schweiz 1986 noch von 75 Prozent des Stimmvolks abgelehnt wurde. Erst im zweiten Anlauf, im Jahre 2002, trat die Schweiz der UNO bei. Die Geschichte der Partizipation der Schweiz an der «Organisation der Welt» ist von zentraler Bedeutung für das aussenpolitische Verständnis des Landes im Zusammenhang mit dem omnipräsenten Neutralitätsdiskurs.
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